Gestern

Winston Churchill

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Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern: 1975 wurde das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 herabgesetzt, der Vietnamkrieg endete und mit dem Tod des spanischen Diktators Franco wurde eine 36 Jahre dauernde Ära begraben.

Das von der UNO ausgerufene „Jahr der Frau“ beginnt unter dem Motto „Gleichberechtigung, Entwicklung, Frieden“. Bundesverteidigungsminister Georg Leber begrüßt die ersten weiblichen Offiziere in der Bundeswehr und in West-Berlin geht „Lilith“ an den Start, die zweite Frauenbuchhandlung in Westdeutschland. Angeschlossen sind Cafés, die zu einem beliebten Treffpunkt für Frauen werden.

Helmut Kohl, Rheinland-Pfälzischer Ministerpräsident und CDU-Vorsitzender wird Kanzlerkandidat der Union und der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß wird als erster Politiker der Bundesrepublik von Mao Tse-Tung empfangen. Wenige Monate später besucht Helmut Schmidt als erster Bundeskanzler die Volksrepublik China. Das Kernkraftwerk Biblis am Rhein, die weltweit größte Anlage dieser Art, nimmt seinen Betrieb auf (2011 stillgelegt). In Bochum fand der erste „Ausländerkongress“ statt, Themen waren unter anderem Rechtsstellung, Bildungschancen und Wohnsituation der Gastarbeiter und ihrer Familien in Deutschland.

Als erster israelischer Regierungschef besucht Ministerpräsident Yitzhak Rabin (1922-1995) die Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin. Und gegen Ende des Jahres dringen sechs propalästinensische Terroristen in das Verwaltungszentrum der OPEC in Wien ein und nehmen die dort tagenden Delegierten, darunter zehn Minister, als Geiseln. Sie verlangen die Verlesung einer Erklärung (in der unter anderem zum „totalen Befreiungskrieg gegen Israel“ aufgerufen wird) im Österreichischen Rundfunk und danach in ein arabisches Land ausgeflogen zu werden. Nach langen Verhandlungen werden ihre Forderungen erfüllt.

Im Kino läuft Der weiße Hai (knackt erstmals die 100 Millionen Dollar Einnahmen-Grenze), die Rocky Horror Picture Show, Einer flog über das Kuckucksnest und die ersten Star Wars Episoden gehen an den Start.

Mitte der 70er Jahre hat Musik nur noch einen Zweck: „Dance!“ Überall schießen Clubs aus dem Boden; aus Soul, Funk und Salsa wird Disco.

Die Hitparaden dominieren Gloria Gaynor, Bachmann-Turner Overdrive, Abba, Status Quo, Penny McLean, Elton John, Linda Ronstadt, Eagles, Doobie Brothers, Earth, Wind & Fire, John Denver, Wings, Bee Gees, David Bowie, Bob Dylan, Chicago, Jefferson Starship, Pink Floyd, Paul Simon …

1815 brach in Indonesien der Vulkan Tambora aus. Die Folgen waren bis in den Odenwald spürbar: Dort, wie überall in Europa, sank die Temperatur um ein, zwei Grad, Missernten und Hungersnöte waren die Folge. Zum Beispiel in Lohrbach, nur wenige Kilometer von Limbach entfernt.

Aus dem Lohrbacher Buch 1816/1817: „Doch gab es auch andere Zeiten, 
wo die Menschen und Tiere unter Hunger litten, ja sogar daran starben. 
Die letzten Hungerjahre waren 1816 und 1817.

Das Jahr 1816 war gekennzeichnet durch andauernde Regenfälle, unterbrochen mit furchtbaren Gewittern mit Hagelschlag. Was auf den Feldern wuchs, war nicht viel wert und wurde dazu durch Hagel zerschlagen. Etliches Getreide kam davon und hätte spät geerntet werden können, wenn nicht Schnee und Kälte allzufrüh gekommen wären. Kartoffeln waren mißraten, doch holte man den spärlichen Ertrag unter dem Schnee hervor. Das Futter war wenig wert und führte zur Erkrankung des Viehs, Heu konnte nicht gemacht werden. 

Über Hungerjahre, Missernten und als Folge die Odenwälder Auswanderungswellen. Wie wir zu Migranten wurden >>

Die erste Beschreibung stammt von einem Geistlichen namens Klug, der Pfarrer in Götzingen und von 1713 bis 1715 Prior im Kloster Amorbach und später Bibliothekar war: 

„Die Mädchen sind meist friedliche Naturen, nett, aufgeweckt, anständig, treu und von recht hübschem Aussehen … In geistiger Hinsicht haben die Einwohner des Odenwaldes allesamt nichts Bäurisches an sich, wie sich an denen zeigt, die als junge Leute außerhalb der Heimat zu gelehrten Studien angehalten wurden. Denn was von den Frauen gesagt wurde, das gilt auch von den Männern. Aber die meisten hält die Landarbeit in engen geistigen Grenzen … Allerdings können sie es außerhalb der Heimat nicht lange aushalten, außer man zwingt sie. Die Heimat gefällt ihnen, wie dem Odysseus sein Ithaka.“

Ein gewisser Gruber Anfang des 19. Jahrhunderts: „Der Bauer ist mißtrauisch, leichtgläubig, abergläubisch, betrügerisch, habsüchtig, geschwätzig, lügenhaft, unedel, doch richtig urteilend mehr aus Gewohnheit als aus Gründen (Produkt jahrhundertelanger Unterdrückung)!

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1865 gab es folgende Handwerker in Götzingen: drei Bäcker, zehn Handelsleute, drei Küfer, fünf Maurer, drei Metzger, vier Schmiede, drei Schneider, zwei Schreiner, zwei Schuhmacher, drei Wagner, acht Weber- und drei Zimmermeister … Es ist bemerkenswert, dass sich eine so breit angelegte und über viele Generationen gewachsene Gewerbe-Struktur auf dem Bauerndorf in wenigen Jahrzehnten sozusagen „auf Null zurückbildet” – es gibt heute keinen Handwerksbetrieb mehr in Götzingen. Genauso auch im Gastgewerbe – von den ehemals sechs Gastwirtschaften ist heute keine mehr in Betrieb >>

Echtes odenwälder Handwerk und direkt aus der Region – wir finden, das ist etwas ganz Besonderes. Diesen Bereich möchten wir auf unserer Seite deswegen besonders hervorheben. In unserer schönen Region gibt es zahlreiche Betriebe, die ihr handwerkliches Geschick beweisen und aus Rohmaterialien und -stoffen echte Einzelstücke und Besonderheiten zaubern. Finde jetzt das passende Unternehmen zu Deinem Herzensprojekt. Egal ob Hausbau, Innenausbau oder Elektroinstallationen – bei uns wirst Du sicher fündig – eine Seite der Initiative WAS JETZT ODENWALD

Aktiv in Sachen Handwerk im Odenwald unterwegs:
die Seite der Kreishandwerkerschaft und Innungen im Odenwaldkreis

Am Freitag, den 29. und Samstag, den 30. August 2025 werden erneut die Odenwälder Handwerkstage im Volksbank Atrium in Erbach stattfinden.

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