Balsbach

Streudorfartige Waldhufensiedlung in der Quellmulde des Balsbachs, in Balsbach bestimmen die Christkönigskirche, das frühere Klarissenkloster und das ehemalige Schul- und Rathaus das Ortsbild. Hier haben die Vereine und die Jugend ihre Heimat gefunden. Das Haus wurde mehrfach saniert und umgebaut und bildet inzwischen den Dorfmittelpunkt bei allen Aktivitäten.

Das Gasthaus „Zum Engel“ mit Gästehaus spielt eine wichtige Rolle im Leben der Ortschaft. Zeugnisse aus der Geschichte sind der Limes, der die Gemarkung schneidet und ein mittelalterlicher Heerhag. Balsbach wurde als Ballispach erstmals im Jahr 1306 erwähnt.

Damals legte der Rittersbacher Pfarrer Konrad, genannt Compost, in einer Urkunde vom 3. Januar, Stiftungen für die Mosbacher Kirche „St. Juliana“ fest. Diese ergaben sich aus Erträgen von Gütern des Pfarrers in 16 Ortschaften, darunter auch Balsbach.

Die Gründung der Ortschaft fällt in die hochmittelalterliche Rodungsphase im hinteren Odenwald.
Die Besiedelung erfolgte von den Burgen Zwingenberg und Lohrbach her in Überschneidung mit Siedlungsbewegungen des Klosters Amorbach. Um 1330 befand sich die Ortschaft als Würzburger Lehen in Händen von Herold Nest von Obrigheim.

In den folgenden Jahrhunderten teilten sich die Inhaber der beiden Burgen die Ortsherrschaft (Zwingenberg, Hirschhorn und deren Nachfolger, Pfalz Mosbach, Kurpfalz). Aus der Lage im Amorbacher Waldbezirk, bzw. an dessen Rand, resultiert die Zugehörigkeit zur mainzischen Zent Mudau (bis 1715, danach zur Zent Mosbach) mit Abgaben an das Amorbacher Kloster und den Limbacher Pfarrer. Sichtbare Zeichen aus dieser Zeit sind im nördlichen Teil der Gemarkung Reste des Mudauer Heerhags, der als Graben und mit Gestrüpp bewachsener Erdwall als Grenze gegen die Pfalz diente. Durch die Säkularisation kam der gesamte Raum 1803 an das Fürstentum Leiningen und 1806 an das Großherzogtum Baden.

Autofahrt in der schönen Landschaft um Balsbach, begleitet von einem Irish Folk Song.

Fahrt im badischen Odenwald: Balsbach – Limbach

Meditatives Pilze sammeln in Balsbach.

Die erste Kartoffelernte! Doch mahnende Stimmen warnten eindringlich vor der üblen Frucht: „Die Kartoffeln sind die häufigste und fast allstündliche Speise unserer Landleute und zwar beinahe das ganze Jahr hindurch. Aber, sie beschweren den Magen, sind nicht gut zu verdauen, sie machen einen dicken, dichten, langsamen und zähen Lebenssaft (Chylus) und machen die, die sie so häufig essen, träge, untüchtig, „ich will nicht sagen dumm“.“ Also doch lieber Fritten?

18.05.2009 – 72 Stunden-Aktion der Katholische Landjugendbewegung  Balsbach-Wagenschwend hat gemeinsam mit zehn Jugendlichen aus der Jugendvollzugsanstalt Adelsheim ein Beachvolleyballfeld, eine Kletterwand, ein Rast- und Materialhäuschen mit Grillplatz und eine Toilette errichtet.
Und jetzt findet man sie auf Instagram >>

April 1847 verteilte der Seifensieder und Hausierer Anton Stoll aus Mudau ein Flugblatt, auf dem zur Zusammenrottung, auf der im Odenwald bekannten „Spießerheumatte“ am 12. April aufrief. Diese liegt am alten Neckarweg an den Gemarkungsgrenzen von Langenelz, Balsbach und Unterscheidental.

Die Abendzeitung in Mannheim berichtete am 10. April, dass der Aufruf von „Unzufriedenen oder aber von Ränkeschmieden ausgegangen sey“. Er beginnt mit „Brüder und badische Mitbürger“ und schließt mit „Freunde des Vaterlandes“. 

„Gott, heißt es darin, habe den Hunger unter die Menschen geschickt, damit das deutsche Volk aufwache und sich einander liebe wie Brüder und auch wie Brüder miteinander und für einander streite. Das Ziel, wozu eine „Revolution“ ausbrechen solle, sey

1) der Adel müsse vernichtet 
2) die Juden müssen aus Deutschland vertrieben werden, 
3) alle Könige und Herzoge und Fürsten „müssen weg“ und Deutschland ein Freistaat wie Amerika werden, 
4) alle Beamten müssen gemordet werden.“ 

„Die waffenfähigen Männer und Burschen der Ämter Mosbach, Eberbach und Buchen sollten sich mit Gewehr, Säbel und gerade gemachten Sensen versammeln und jeder Ort seinen Anführer wählen.“ Aus Mosbach, wo es ruhig blieb, hieß es, dass „dagegen nicht zu leugnen ist, daß in vielen Orten des Odenwaldes wegen der überaus großen Armuth und Nahrungslosigkeit eine bedenkliche Stimmung herrscht, welche anfängt, sich in Drohbriefen u. dgl. Luft zu machen …“

Balsbach, Wagenschwend – zwei Gemeinden, ein Weg. Nicht zuletzt, um mit der gemeinsamen Geschichte (immerhin rund 2.000 Jahre!) noch mehr Gäste in den schönen Odenwald zu locken. Und so gibt es seit Anfang 2022 im Bereich des Neckar-Odenwald-Kreises mehrere neue Rundwege, die sich den Römern und ihrer Geschichte im Odenwald widmen. Wir sind für Sie den Venus-Pfad bei Wagenschwend gegangen.